Als Experten für nachhaltige Zahngesundheit legen wir Wert darauf, dass Kiefergelenk, Zähne und Muskulatur optimal aufeinander abgestimmt sind. Bei Kieferfehlstellungen leiden Patienten oft unter Zähneknirschen, Kieferknacken und unter Schmerzen in den Kiefergelenken und Kaumuskeln. Darüber hinaus kann eine Dysfunktion Kopf-, Nacken- und Ohrenschmerzen und sogar eine Körperfehlstellung verursachen. Oftmals steckt eine CMD (Craniomandibuläre Dysfunktion) dahinter, die aufgrund der vielseitigen Symptome nicht selten undiagnostiziert bleibt.
Bei der Kiefergelenksdiagnostik führen wir sowohl manuelle Untersuchungen als auch die instrumentelle Funktionsanalyse durch, um den Kiefer auf Fehlstellungen zu kontrollieren. Dank digitaler Technologien kann die Funktionsdiagnostik heutzutage auch in 4D erfolgen. Die Hochfrequenzkamera MODJAW® animiert 3D-Modelle und ermöglicht eine umfassende Analyse von Funktionsbewegungen des Kiefers.
In unserer Zahnarztpraxis behandeln wir CMD und andere Erkrankungen des Kauapparates mit der Schienentherapie. Informieren Sie sich auf den folgenden Seiten über die zahlreichen Möglichkeiten der Diagnostik und Therapie von Kiefergelenkerkrankungen.
Ist das Zusammenspiel von Kiefergelenk, Kaumuskeln und Zähnen gestört, leiden viele Patienten unter Kieferknacken und akuten oder chronischen Kieferschmerzen. Die Gründe sind oft Kiefergelenkfehlstellungen oder Muskelverspannungen im Kiefer. Fehlregulationen der Funktion von Muskeln und Gelenken und Kiefergelenkserkrankungen werden unter dem Überbegriff Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) zusammengefasst. „Cranio“ steht für den Schädel, „mandibula“ für den Unterkiefer und „Dysfunktion“ für Fehlfunktion. Begleitsymptome sind Kopfschmerzen und Migräne, Verspannungen, Nacken- und Rückenschmerzen, Ohrenschmerzen und Tinnitus oder auch emotionaler Stress.
Eine Fehlfunktion des Kiefergelenks ist nicht immer sichtbar oder erkennbar und kann mithilfe einer Funktionsanalyse diagnostiziert werden. Diese ist als Bestandteil der Kiefergelenksdiagnostik unerlässlich und untersucht die Bisslage, verschiedene Fehlstellungen und Veränderungen an Kaumuskeln und Kiefergelenken. Zudem wird eine Funktionsaufnahme mit der MODJAW®-Kamera durchgeführt, anhand derer die Kieferbewegungen analysiert werden können. Auf die sorgfältige Funktionsdiagnostik folgt die Kieferbehandlung, bei der wir in der Regel auf die Schienentherapie setzen.
Bei der manuellen Funktionsanalyse erfolgt die Untersuchung von Zähnen, Kaumuskulatur und Kiefergelenk, um schnell und effektiv die Ursache für Ihre Kiefergelenkbeschwerden zu ermitteln. Sie ist neben der instrumentellen Funktionsanalyse fester Bestandteil der kompletten Funktionsdiagnostik. Sowohl die Gelenkkapsel, Gelenkknorpel, Gelenkflächen, die Mundbodenmuskulatur und die Muskulatur zum Öffnen und Schließen des Mundes als auch die Gelenkbänder und die Halswirbelsäule werden durch Abtasten und Betrachten präzise inspiziert.
Wir legen darüber hinaus den Fokus auf die Analyse der Bewegungen der Gelenkstrukturen und Kaumuskeln, das heißt die genaue Ausführung der Mundöffnung, die Seitwärtsbewegung des Unterkiefers (Laterotrusion), das Vorstehen der Frontzähne nach vorne (Protrusion) und die Kontaktsituation der Zähne. Neben der Beweglichkeit untersuchen wir den Patienten auf die Belastungsfähigkeit des Kiefers, auf Druckempfindlichkeit und Schmerzen. Auch die Kopf- und Körperhaltung wird miteinbezogen. Ferner werden die Kiefergelenkgeräusche beurteilt und diagnostiziert. Die manuelle Funktionsanalyse dient als Basisuntersuchung, auf die bei entsprechender Zwischendiagnose weitere Untersuchungen in unserer Zahnarztpraxis folgen.
Bei der instrumentellen Funktionsanalyse werden Ober- und Unterkiefer auf Fehlstellungen untersucht und die Kaubewegung und Position der Kiefergelenke analysiert. Dafür verlassen wir uns auf modernste Technik und nutzen für eine Funktionsaufnahme in 4D die MODJAW®-Kamera. Die Funktionsbewegungen werden damit schnell und unkompliziert erfasst. Mit der Hochfrequenzkamera ist eine genaue Visualisierung von Kiefer und Kiefergelenken möglich. Die Abformung in 4D birgt im Gegensatz zur herkömmlichen Abdrucknahme kein Übelkeitsrisiko für Patienten und nimmt obendrein nur wenig Zeit in Anspruch. Mit MODJAW® können wir eine präzise Diagnose und auch eine bessere Prognose für die Behandlungen in unserer Praxis garantieren. Zudem kann eine genauere Abstimmung von Ästhetik und Funktion der Zähne, Kiefer und Kiefergelenke erfolgen.
Andere Instrumente und spezielle Messverfahren, die bei der Funktionsdiagnostik zum Einsatz kommen sind beispielsweise das Bissregistrat und der Artikulator. Das Bissregistrat ist eine weiche Platte aus verschiedenem Material (meist Kunststoff oder Wachs), die beim Aufbeißen des Patienten die Beziehung von Unter- und Oberkiefer aufzeichnet. Der Zustand des Patientengebisses und seine Bewegungen können mit dem Artikulator simuliert und dargestellt werden.
Die Therapie mit oralen Schienen dient der Regeneration von strapazierter Kiefermuskulatur. Patientenindividuell gefertigte Aufbissschienen aus Kunststoff sorgen für die Entspannung der Kaumuskeln und die Dekompression der Kiefergelenke bei Okklusionsstörungen und behandlungsbedürftigen CMD-Beschwerden. Die Therapie kann Beschwerden und Schmerzen lindern und das Zusammenspiel von Zähnen, Muskulatur und Kiefergelenken in Einklang bringen. Zudem werden die Zahnoberflächen mit der Zahnschiene vor weiterem Abrieb geschützt, der beim meist nächtlichen Zähneknirschen (Bruxismus) und Aufeinanderpressen verursacht wird und langfristig zur Schädigung der Zahnhartsubstanz führen kann.
Ergänzend zur Schienentherapie empfehlen wir im Zusammenhang mit Kiefergelenkserkrankungen in manchen Fällen eine spezielle physiotherapeutische Behandlung zur Schmerzlinderung im und um den Kiefer herum und zur Stressbewältigung. Dabei können Patienten auch Übungen erlernen, die sie regelmäßig zu Hause ausführen und die langfristig Abhilfe bei Kieferbeschwerden schaffen können. Zudem wird Patienten zu einer psychologischen Begleitung geraten, wenn Grund zur Annahme besteht, dass muskuläre Verspannungen und Knirschen auf psychoemotionalen Stress zurückzuführen sind.